2021. február 23. 09:03

Der päpstliche Primat: Seine Geschichte von den Ursprüngen bis zur Gegenwart
Klaus Schatz
Echter Verlag Würzburg
Geschichten der Päpste oder des Papsttums - von katholischer oder nicht-katholischer Seite, bunt illustrierte, personengeschichtlich oder institutionengeschichtlich ausgerichtete, wissenschaftlich solide oder reißerisch aufgemachte - haben wegen der Brisanz des Themas Hochkonjunktur. Das hängt damit zusammen, daß die Institution des Papsttums sich nun einmal, in ihrer aktuellen Darstellung und in ihrer Geschichte, für Katholiken und Nichtkatholiken als eine Herausforderung aufdrängt, zu der man sehr unterschiedlich Stellung beziehen, die einen aber schwerlich kalt lassen kann. Ob als befreiende Wirklichkeit, die aus nationalkirchlicher oder sonstiger Einengung herausführt; ob als bedrükend und im Glauben anfechtend empfunden; ob als "Fels der Kirche" oder "Stein des Anstoßes", es bleibt eine Gegebenheit, die im Herzen fast aller kirchlicher Probleme auf Schritt und Tritt gegenwärtig ist und ständig zur Auseinandersetzung herausfordert. Zu dieser Auseinandersetzung gehört aber auch wesentlich das Wissen um seine Geschichte, ohne die es nicht zu verstehen ist.
Dieses Buch will einerseits dem genannten aktuellen Interesse entgegenkommen. Und doch soll es nicht die vielen Papstgeschichten um eine weitere vermehren. Vielmehr werden für den historisch und theologisch Interessierten die Grundzüge einer Geschichte des päpstlichen Primats geboten. Tatsächlich fehlt bisher bei einer Fülle von Geschichten der Päpste oder des Papsttums eine eigentliche Primatsgeschichte. Nur die in zwei Bänden bis zur Mitte des 8. Jahrhunderts reichende Geschichte des Papsttums von Erich Caspar (1930-33) ist primatsgeschichtlich angelegt; aber eine vergleichbare Darstellung von katholischen Kirchenhistorikern gibt es bislang nicht.
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